In diesem Blogpost teilt Stefanie, Marketing Managerin bei Tree.ly, ihre Erkenntnisse zur Bedeutung von „Net-Zero“ und der Rolle von Unternehmen im Klimaschutz. Dabei wird klar, warum John Muirs Worte, „Between every two pines is a doorway to a new world,“ für sie von besonderer Relevanz sind und wie diese Perspektive unseren Blick auf die Zukunft verändert.

Der Klimawandel ist eines der drängendsten Probleme unserer Zeit. Die steigenden Temperaturen, verheerenden Naturkatastrophen und die Bedrohung der globalen Ökosysteme erfordern Maßnahmen.

Tree.ly setzt sich für das Konzept von „Net-Zero“ ein: Das heißt, wir gehen einen innovativen Weg, um aktiv zur Lösung der Klimakrise beizutragen. Unser Ansatz besteht darin, zertifizierte Klimaschutzprojekte in Wäldern zu entwickeln, bei denen regionale Unternehmen die wichtigen Ökosystemdienstleistungen unserer Wälder finanziell unterstützen können. Die erzielten Einnahmen fließen direkt zurück in die Wälder, um sie klimaresilienter zu gestalten und für kommende Generationen zu bewahren. (Quelle: WWF)

Was ist Net-Zero und warum ist es wichtig?

Net-Zero zielt darauf ab, Treibhausgasemissionen möglichst auf Null zu reduzieren und alle verbleibenden Emissionen durch beispielsweise Ozeane oder Wälder der Atmosphäre zu entziehen.

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sind eindeutig: Um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern, muss die globale Temperaturerhöhung auf 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau begrenzt werden. Derzeit ist die Erde bereits etwa 1,1 Grad Celsius wärmer. Um die globale Erwärmung unter 1,5 Grad Celsius zu halten, müssen die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 45% reduziert werden und bis 2050 muss Net-Zero erreicht werden. Diese Ziele wurden im Pariser Klimaabkommen von 193 Staaten und der Europäischen Union unterzeichnet.

Die Bedeutung von wissenschaftsbasierten Zielen: SBTi

Um Unternehmen bei der Umsetzung von Net-Zero-Zielen zu unterstützen, spielt die Science Based Targets Initiative (SBTi) eine entscheidende Rolle. SBTi bietet Unternehmen umfassende Instrumente, um wissenschaftsbasierte Klimaziele festzulegen, die den Übergang zu Net-Zero ermöglichen. Der Net-Zero-Standard bietet eine klare Definition von Netto-Null-Zielen, um Verwirrung und Greenwashing zu vermeiden.

Wie Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und Professor für Erdsystemwissenschaften an der Universität Potsdam, betont: ‚Der Net-Zero-Standard bietet Unternehmen einen klaren Leitfaden darüber, wie sie ihre Netto-Null-Pläne mit der wissenschaftlichen Erkenntnis in Einklang bringen können, was in diesem entscheidenden Jahrzehnt für den Klimaschutz nicht verhandelbar ist. Denn uns läuft die Zeit davon.'“ (Weitere Informationen & Quelle: SBTi)

Das Beitragsmodell als effektiver Ansatz für Net-Zero

Das herkömmliche Kompensationsmodell sieht vor, dass Unternehmen ihre CO2-Emissionen durch Projekte ausgleichen, die Treibhausgase reduzieren. Dies ist ein wichtiger Schritt, aber allein nicht ausreichend. Das Beitragsmodell geht einen Schritt weiter, indem Unternehmen aktiv bestrebt sind, Emissionen in erster Linie zu vermeiden und zu reduzieren. Dies kann durch Maßnahmen wie Energieeffizienzsteigerungen, verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien, Förderung nachhaltiger Beschaffung und weitere umweltfreundliche Initiativen erreicht werden.

Bei Tree.ly ist eine Klimabilanz bei Unternehmen eine grundlegende Voraussetzung. So können wir sicherstellen, dass tatsächlich etwas konkretes für den Klimaschutz getan wird. Dieses Engagement für Nachhaltigkeit und Klimaschutz ist ein Schlüsselmerkmal des Beitragsmodells, das Unternehmen auf ihrem Weg zu Net-Zero unterstützt.

Der Weg zu Net-Zero

Unternehmen müssen ihre Klimastrategien überdenken, umsetzen und kommunizieren. Eine transparente Kommunikation über Ziele und Maßnahmen ist entscheidend, um Greenwashing zu vermeiden und das Vertrauen der Öffentlichkeit zu gewinnen. Unternehmen haben eine bedeutende Rolle im Kampf gegen die Klimakrise und sollten ihre Verantwortung wissenschaftsbasiert wahrnehmen. Dieser Weg zum „Net-Zero“ ist ein effektiver Ansatz, um die Klimaziele des Pariser Abkommens zu erreichen:

 

Schritt 1: Berechne die Emissionen für deine gesamte Wertschöpfungskette

Berechne einen genauen Jahresbericht über die gesamten emittierten Treibhausgase von deinem Unternehmen. Anhand dieser Berechnung kann dein Unternehmen erkennen, woher der Großteil der Emissionen stammen, wie sich dein Unternehmen insgesamt auf das Klima auswirkt und wo die Emissionen gesenkt werden können.

Bei der Berechnung deiner Emissionen musst du deine gesamte Wertschöpfungskette betrachten, nicht nur deine direkten Emissionen. Es gibt einen zunehmenden regulatorischen Druck (um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen), die Verantwortung für Scope-3-Emissionen zu übernehmen, d.h. für die THG-Emissionen deiner vor- und nachgelagerten Emissionen in der Wertschöpfungskette. Das kann enorme Kosten verursachen und du solltest schon heute Maßnahmen ergreifen, um diese zu messen und zu minimieren.

Schritt 2: Reduziere die Emissionen in deiner gesamten Wertschöpfungskette

Nachdem du deine Gesamtemissionen berechnet hast, besteht der nächste Schritt darin, alle klimaschädlichen Emissionen zu reduzieren. Um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen, müssen wir die globalen Treibhausgasemissionen bis 2030 halbieren und bis spätestens 2050 auf Netto-Null reduzieren. Beginne mit der Reduzierung der Scope-1– und 2-Emissionen, um deine jährlichen Emissionen sofort zu senken.

Als nächstes empfehlen wir dir, das Kosten-Nutzen-Verhältnis von Scope 3 zu bewerten und gezielte Maßnahmen zur Verringerung dieser Emissionen zu ergreifen. Wie z.B. die Auswahl neuer Partner, basiert auf deren Treibhausgasemissionen, um die bestehenden Partner in der Wertschöpfungskette zu ermutigen, ihre Treibhausgasemissionen zu verringern.

Schritt 3: Übernimm die finanzielle Verantwortung

Nachdem du deinen Reduktionsplan aufgestellt hast, besteht der nächste Schritt darin, einen Beitrag zu Klimaschutzprojekten zu leisten. Langfristiges Ziel ist es, bis zum Jahr 2050 komplett klimaneutral zu werden. Jedoch wissen wir, dass es bis dahin leider noch einige Zeit dauern wird. Beginne in der Zwischenzeit mit der Finanzierung von Klimaschutzprojekten, um Verantwortung zu übernehmen und die CO₂-Bilanz deines Unternehmens zu verbessern („Geld für die Tonne„).

Die Verwendung des „Phase-in“-Ansatzes, um die volle finanzielle Verantwortung für die verbleibenden Treibhausgasemissionen zu übernehmen, ist der effizienteste Weg für dein Unternehmen, die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Laut WWF solltest du damit beginnen, für jede Tonne Scope 1 und 2 CO₂e-Emissionen 100 € zu berechnen und Spende diesen Betrag an ein hochwertiges Klimaschutzprojekt deiner Wahl.

Klimaprojekte, die sich mit der Krise des Klimawandels, dem Verlust der biologischen Vielfalt und einer ungerechten Entwicklung befassen, sind Faktoren, die du bei der Auswahl des richtigen Projekts beachten solltest. Die Projekte, für die sich dein Unternehmen entscheidet, sollten sowohl naturbasierte Lösungen als auch technologische Innovationen umfassen, die einen messbaren Nutzen für das Klima bringen.

Schritt 4: Förderung des Klimabewusstseins

Der letzte Schritt: Klimabefürwortung. Investiere in die Klimabefürwortung, um ein vorteilhaftes regulatorisches Umfeld sowohl für das Klima als auch für dein Unternehmen zu schaffen. Diese zusätzlichen Investitionen sollten den vier Grundsätzen folgen: global/lokal sensibel, konsequent wissenschaftlich fundiert, unabhängig finanziert und kompromisslos transparent sein. Wenn du diese Richtlinien befolgen kannst, kannst du dich wirksam für das Klima einsetzen, vertrauensvoll kommunizieren und den Klimawandel eindämmen.

Warum sollten Unternehmen Net-Zero anstreben?

Die Verpflichtung zum Net-Zero ist nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern bietet auch zahlreiche Vorteile für Unternehmen (Quelle: Carbon Trust):

  • Erhöhung der Glaubwürdigkeit und Aufwertung des Markenimages.

  • Stärkung der Innovationsfähigkeit zur Erlangung von Wettbewerbsvorteilen.

  • Steigerung der Anpassungsfähigkeit an potenzielle zukünftige Vorschriften.

  • Aufbau eines wachsenden Vertrauens bei Investoren.

Wälder als globale Klimahelden: Wald-Klimaschutzprojekte mit Tree.ly

Tree.ly entwickelt eine digitale Plattform, die Waldbesitzer:innen mit umweltbewussten Unternehmen verbindet. Wir begrüßen die Net-Zero-Denkweise, da sie perfekt mit unserer Mission übereinstimmt: Statt lediglich den Kauf von Nachhaltigkeitszertifikaten zu fördern, setzen wir auf freiwillige Beiträge, die nachhaltige Forstwirtschaft unterstützen. Warum? Weil wir glauben, dass wahre Klimaschutzmaßnahmen weit über den Kauf von Kohlenstoffzertifikaten hinausgehen.

Unsere Helden: Die Waldbesitzer:innen

Unsere Mission bei Tree.ly ist es, Wälder widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu machen. Dabei arbeiten wir eng mit den eigentlichen Heldinnen und Helden unserer Arbeit zusammen: den Waldbesitzer:innen. Durch die Unterstützung unserer Projekte erhalten sie Einnahmen, um gezielt Maßnahmen umzusetzen, die den Wäldern helfen, sich an die veränderten Bedingungen des Klimawandels anzupassen, das Ökosystem zu schützen und die CO₂-Sequestrierung zu fördern.

Zusammenfassung

Der Weg zu Net-Zero erfordert ein entschlossenes Engagement von Unternehmen, um echte Veränderungen im Kampf gegen den Klimawandel zu bewirken. Indem sie vom Kompensationsmodell zum Beitragsmodell übergehen, klare Ziele setzen, nachhaltige Praktiken implementieren und transparent über ihren Fortschritt berichten, können Unternehmen zu Klimahelden werden und eine nachhaltigere Zukunft für alle gestalten.

Möchtest du mehr darüber erfahren, wie Tree.ly Unternehmen auf dem Weg zu Net-Zero unterstützen kann?

  • Besuche unsere Website, um weitere Informationen zu erhalten.

  • Wenn du dich weiterhin für das Thema Net-Zero und Klimaschutz interessiert, empfehlen wir dir, unseren Newsletter zu abonnieren, um regelmäßig über neue Entwicklungen informiert zu werden!

Mehr über die